Dinge die ich (nicht) vermissen werde
Nun da unser Indienaufenthalt (unglaublicherweise!) dem Ende zugeht, wird es Zeit fuer eine kleine Einschaetzung aller Dinge die ich an Indien hasse und liebe. Sicher werden einige Dinge aufgrund meiner Abschiedswemut ein wenig ueberbewertet sein. Allerdings habe ich auch versucht wirklich an Alles zu denken was mich hier oft zur Weisglut getrieben hat. Denn an all diese Dinge werde ich mich zu Hause kaum noch erinnern. Was uebrig bleibt sind all die
positiven Erinnerungen - an die Landschaft, die Menschen, die Freunde, die Musik, und all die anderen Kleinigkeiten die ihr hier findet.
Dinge die ich vermissen werde:
- Chai
- Lassi
- Mountaindew
- Limca
- Chapatis
- Sweet corn soup mit Kartoffeln
- Momos
- Rasmullai und Hot Gulab Jamun
- Butterscotch Ice Cream und Hot Chocolate Sundaes
- eine Million Sorten Kekse
- unsere Palme vorm Haus
- Stromausfaelle im Office
- Frauen in Saree
- "Theek hai!" und "Acchacha!"
- Trainee-Parties
- beim Lunch Cricket schauen
- mit Kent food-pictures krisieren
- in sector 7 beim Momos- und Dosa-Stand zuschauen
- Kopfschuetteln und Laecheln
- sich wie ein Kind zu freuen wenn man irgendwo einen Laden gefunden hat, in dem es Mars und Twix gibt
- billige Klamotten
- schoene Klamotten, schoener Schmuck
- Hindi-Buchstaben an Bussen erraten
- mit Ben Deutsch zu sprechen und niemand sonst versteht uns
- mein Quietsch-Fahrrad
- bei 30 Grad abends mit meinen Mitbewohnern auf dem Balkon zu sitzen und ueber unsere Reisen und unsere Laender zu quatschen und den Chipcalies beim Fliegen fangen zu zusehen
- Pferdekarren, Kamele und Esel auf der Strasse
- nur 5 Regentage in 6 Monaten zu haben
Dinge die ich nicht vermissen werde:
- Samstags arbeiten
- meinen Chef
- spucken, rotzen, hochziehen, ruelpsen und noch widerwaertigere Angewohnheiten
- oeffentliches Pinkeln
- Moskitos, Spinnen, Ameisen, Ameisen und Ameisen
- mein Bett, meine 1cm dicke "Matratze"
- mit Unterhemd, T-Shirt, Rollkragenpulli und Wollpulli zu schlafen
- dank AIESEC Chandigarh 7 Tage kein Gas zum Kochen zu haben
- keine richtige Waschmaschine zu haben
- zu kaltes Wasser und zu heisses Wasser zum Duschen
- naechtliche Stromausfaelle bei 35 Grad (kein Ventilator mehr)
- keine Heizung zu haben
- sein eigenes Klopapier mit sich umher schleppen zu muessen
- bettelnde Kinder, ununterbrochene "Heeeellloooo"-Rufe und "Which country you belong?"
- Leute, die ein Visum fuer Deutschland von mir wollen
- Kuhscheisse an den Schuhen
- stinkende Muelltonnen aus denen Kuehe und Hunde fressen (manchmal auch Menschen)
- Umweltverschmutzung, insb. Luftverschmutzung
- Muell, Muell und Muell ueberall
- Gestank
- alle indischen Autofahrer
- alle indischen Fahrradfahrer
- alle indischen Rollerfahrer
- alle indischen Truckfahrer
Wow, nun bin ich selbst ein wenig ueberrascht wie lang die Listen geworden sind. Aber wie man sieht - Indien ist in jeder Hinsicht extrem.
Ich bin gespannt, was nun in Deuschland auf uns zukommen wird, ob die Reintegration schwer fallen wird, ob mein Magen den Masala-Entzug uebersteht und ich auf der Strasse in die Menschen renne weil ich immer links laufe.
ABER ich bin mal lieber nicht zu voreilig, denn immerhin haben wir noch 2 Wochen in Goa zu meistern! Mit den ueblichen Problemchen haben wir am Sonntag auch unsere Zugtickets von Mumbai Lokmanya Tilak nach Madgaon/Margao und return bekommen.
Die naechste Herausforderung wird nun erstmal das Tasche packen. Oh Gott wenn ich nur wuesste wie ich Emirates dazu bekomme meine 50kilo schwere Tasche als Handgepaeck durchgehen zu lassen! ;-) Vielleicht kann ich ja die 30 Kilo zu viel einfach an meinem Koerper unterbringen. So ein paar Bangles an Armen und Beinen, 5 Kurtas uebereinander und darueber ein Saree, diverse Ohrringe und Schals, das muesste doch klappen!
Drueckt mir schonmal die Daumen, dass der Koffer zugeht!
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